Unter den Bedingungen der nächsten Covid-Welle suchen immer mehr Patienten nach Informationen, welcher Test zur Diagnose des Lungenzustands vorzuziehen ist – Computertomographie (Scanner) oder Röntgen? Die Antwort auf diese Frage sollte im Rahmen der präklinischen Versorgung der einsendende Facharzt – Hausarzt oder Pneumologe – geben. Auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen können jedoch die diagnostischen Ansätze und die Motive für die Wahl des einen oder anderen Tests skizziert werden.
Dr. Ventsislav Bozhkov über die Diagnose einer Kovid-Pneumonie und die anschließende Überwachung von Lungenläsionen:
Dr. Bozhkov, welche Studie bevorzugen Sie im Zusammenhang mit Kovids Lungenläsionen?
Zweifellos ist der Scan viel aussagekräftiger als ein einfaches Röntgenbild. Der Computertomograph erzeugt aus einer Vielzahl von Schichten, die per Software zusammengesetzt werden, ein dreidimensionales Bild. Dies ermöglicht eine genaue Identifizierung der betroffenen Partitionen und die Verfolgung der Entwicklung des Prozesses. Die Detailgenauigkeit und Präzision in diesem Fall sind beispiellos in der Diagnose von Atmungsorganen im Allgemeinen.
Abgesehen von den allgemeinen Beweggründen gibt es ganz pragmatische Voraussetzungen für die Beauftragung eines CT-Scans. In den frühen Stadien der Kovid-Infektion zeigt eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs meistens keine Veränderungen, während ein Scan sie aufdeckt. Dadurch kann rechtzeitig gehandelt werden.
Zu beachten ist, dass bei einer fortgeschrittenen Lungenentzündung deutliche Symptome wie Atemnot und Atembeschwerden auftreten, wenn nicht über vorbeugende Maßnahmen gesprochen werden kann. Am häufigsten empfehlen Experten, dass, wenn der Patient am 6. Tag nach Beginn der Kovid-Infektion weiterhin Fieber hat, auch ohne andere Symptome, eine Lungenuntersuchung durchgeführt wird.
Warum wurde die Computertomographie der Lunge dann nicht zu einem obligatorischen Protokoll bei der Behandlung und Diagnose von Kovid?
Der Grund dafür ist, dass der Scanner eine höhere Strahlung hat. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass diese Einschränkung vor allem ältere Geräte betrifft. Im Zentrum für Bildgebende Diagnostik MLADOST wurde die neueste Generation von Siemens CT aus der SOMATOM go – Serie installiert. Das Gerät verfügt über einen sogenannten Low-Dose-Modus, in dem die Strahlung um mehr als das 6-fache reduziert wird. Auf diese Weise werden Werte wie bei einer normalen Röntgenaufnahme der Wirbelsäule erreicht.
Dies ist in Zukunft besonders wichtig, da bei vielen Patienten Folgeuntersuchungen erforderlich sind, um Lungenschäden zu verfolgen und festzustellen, ob der Körper sie im Laufe der Zeit überwinden kann. Wir sprechen hier von einem kumulativen „Strahlenpreis“ und es ist wichtig, ihn auf einem Minimum zu halten.
Wurde die Niedrigdosis-Computertomographie speziell für Kovids Forschung entwickelt?
Gar nicht. Der Low-Dose-Scanner wird hauptsächlich zur Prävention von Lungenkrebs bei Risikogruppen eingesetzt – Raucher, Patienten mit genetischer Veranlagung, Personen, die in Hochrisikoumgebungen arbeiten. Die Logik ist, dass eine solche Reduzierung der Strahlendosis während des regelmäßigen Screenings kein Risiko für die Gesundheit des Patienten darstellt.
Solche Kampagnen werden in Bulgarien immer noch nicht durchgeführt und daher ist die Niedrigdosis-Computertomographie (CT) nicht populär genug. Dafür gibt es eine logische Erklärung – nur die neuesten Geräte verfügen über einen solchen Untersuchungsmodus, und es gibt nicht so viele im Land, insbesondere in der präklinischen Versorgung, wo solche Untersuchungen tatsächlich durchgeführt werden müssen.
Welchen Schaden fügt Kovid dem Atmungssystem zu?
Eine Covid-Infektion befällt die Lunge in Form einer sogenannten „interstitiellen Pneumonie“. Die betroffenen Stellen haben das Aussehen von „Milchglas“, und in der Folge
entwickeln sich an diesen Stellen faserige Veränderungen (Verklebungen). Dies beeinträchtigt die Kapazität und Funktion der Lunge. Mit anderen Worten, es reduziert die Sauerstoffmenge, die der Körper beim Einatmen effektiv aufnimmt, und dies führt zu einem Zustand der Müdigkeit und Erschöpfung.
Veränderungen im Lungengewebe bleiben nach der Erkrankung bestehen, und es liegen noch keine ausreichenden Daten darüber vor, ob und wann die Lungenfunktion vollständig wiederhergestellt wird.